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Duales Studium als Trendsetter in Deutschland
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Duale Studiengänge in Deutschland bieten Studierenden die Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Insgesamt gibt es vier Arten von dualen Studiengängen: ausbildungsintegrierende, praxisintegrierende, berufsintegrierende und berufsbegleitende. Sie alle haben ihre Vorzüge und Nachteile. Viele Studierende entscheiden sich dafür, parallel zum Studium praktische Erfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln. Dabei ist es ratsam, vorab sämtliche Optionen zu prüfen.
Die duale Form des Studierens – Studieren und gleichzeitig praktische Erfahrungen in einem Betrieb sammeln – liegt im Trend. Mittlerweile stehen an Hochschulen in Deutschland mehr als 1500 duale Studiengänge in mehreren Varianten zur Auswahl. Jede Variante beinhaltet spezifische Vor- und Nachteile. Wer sich für ein duales Studium interessiert, sollte daher zunächst prüfen, welche Variante am besten zu ihm passt. Hierzu kann der folgende Überblick hilfreich sein.
Die richtige Wahl treffen – Varianten des dualen Studiums in Deutschland
Insgesamt gibt es vier Varianten der Studienform duales Studium: das ausbildungsintegrierende duale Studium, das praxisintegrierende duale Studium, das berufsintegrierende duale Studium und das berufsbegleitende duale Studium. Gemeinsam ist den meisten Varianten (mit Ausnahme des ausbildungsintegrierenden dualen Studiums), dass die theoretische Ausbildung nicht – wie bei der dualen Berufsausbildung – an einer Berufs- oder Fachschule, sondern an einer (Fach-) Hochschule oder Akademie stattfindet. Während die ersten beiden Varianten speziell für Schulabgänger empfehlenswert sind, eignen sich die letzten beiden für Berufstätige mit Weiterbildungsambitionen. Zugangsvoraussetzung für ein duales Studium ist in der Regel die Hochschulzugangsberechtigung, wenngleich teilweise auch eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufserfahrung oder absolvierte Fortbildungen zum Betriebswirt, Techniker oder Meister ausreichen.
Ausbildungsintegrierendes duales Studium
Das ausbildungsintegrierende duale Studium ist die richtige Wahl für alle, die nach dem Schulabschluss noch nicht genau wissen, ob sie eher ein Studium oder eine Berufsausbildung verfolgen möchten. Diese duale Variante bietet nämlich beides zugleich: Parallel zum Hochschulstudium absolvieren die Studierenden in einem ausbildungsintegrierenden dualen Studiengang eine Berufsausbildung in einem Unternehmen, das mit der Hochschule kooperiert. Was die ausbildungsintegrierende Variante so populär macht, ist der Umstand, dass die Studierenden bei Beendigung des Studiums sowohl einen Hochschulabschluss als auch einen Berufsabschluss erlangen. Auf der anderen Seite verlangt das ausbildungsintegrierende Studium ein hohes Maß an Belastbarkeit. Denn die Studienteilnehmer müssen neben der Hochschule und dem Partnerbetrieb auch die Berufsschule besuchen.
Praxisintegrierendes duales Studium (kooperatives duales Studium)
Wie beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium erfolgt der praktische Teil der Ausbildung im Rahmen eines praxisintegrierenden Studiums in einem Unternehmen. Das praxisintegrierende duale Studium unterscheidet sich jedoch zum einen darin, dass es sich bei der praktischen Ausbildung nicht um eine Berufsausbildung handelt. Im Vordergrund stehen lediglich die Praxiserfahrungen, welche die Studierenden als Praktikanten oder Mitarbeiter in Unternehmen ihrer Wahl sammeln können. Je nach Variante lernen die Studierenden entweder verschiedene Abteilungen eines einzelnen Unternehmens kennen oder absolvieren jedes Semester ein mehrmonatiges Praktikum in einem anderen Unternehmen. Des Weiteren beinhaltet diese Variante des dualen Studiums neben den Lehrveranstaltungen an der Hochschule keinen zusätzlichen Unterricht an einer Berufsschule. Die praxisintegrierende Variante eignet sich deshalb für jene Schulabgänger, die Wert auf mehr Freizeit legen und Erfahrungen in verschiedenen Bereichen erlangen möchten.
Berufsintegrierendes duales Studium
Das berufsintegrierende duale Studium richtet sich an Berufstätige, die sich neben ihrem Vollzeitjob weiterbilden möchten. Wie der Name bereits zu verstehen gibt, wird das (Weiterbildungs-) Studium in den Beruf integriert. Zu diesem Zweck erfolgt eine Minimierung der Arbeitsstunden in Absprache mit dem Arbeitgeber. Da es einerseits in manchen Fällen möglich ist, berufsintegrierende duale Studiengänge auch ohne Abitur oder Fachabitur zu belegen und diese andererseits zunehmend auch zu einem Masterabschluss führen, sind sie sowohl für Berufstätige mit und ohne akademischen Hintergrund geeignet. Der Nachteil: Die Teilnehmer müssen aufgrund der reduzierten Arbeitszeit ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen.
Berufsbegleitendes duales Studium (Praxisbegleitendes duales Studium/Verbundstudium)
Anders als das berufsintegrierende Studium ist beim berufsbegleitenden dualen Studium keine Reduzierung der Arbeitsstunden vorgesehen. Das weiterbildende Studium begleitet den Job in Form eines Abend- oder Fernstudiums, kommt also zu der regulären Arbeitszeit hinzu. Allerdings unterstützt der Arbeitgeber die Studierenden durch Freistellungen für Prüfungen und Präsenzphasen. Der Nachteil liegt eindeutig in der sehr hohen Belastung, der die Teilnehmer während des Studiums ausgesetzt sind. Für Freizeitliebhaber ist diese Variante daher ungeeignet. Der Vorteil ist aber, dass die Teilnehmer weiterhin ihr volles Gehalt beziehen.