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Maskenpflicht an Schulen & Hochschulen: notwendig oder schädlich?
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Ende 2019 soll ein neues Coronavirus, bekannt unter dem Namen SARS-CoV2, erschienen sein, welches eine Atemwegserkrankung auslöst, die allgemein als Covid-19 bekannt ist. Innerhalb mehrerer Monate habe sich das Virus ausgehend von mehreren Einzelfällen in China zu einer globalen Pandemie mit schweren Auswirkungen entwickelt – Auswirkungen, die es für die Länder notwendig gemacht haben, Maßnahmen zu ergreifen, um die Anzahl an Infizierten zu reduzieren.
Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Abstandhalten, das Tragen von Masken, die Mund und Nase bedecken, das Schließen zahlreicher Institutionen wie Schulen sowie das Übergehen zu digitalen Formen der Bildung. Infolge des Rückgangs von neuen Coronavirusfällen begannen viele Länder der Welt damit, die Restriktionen zu lockern bzw. aufzuheben, zum Beispiel indem Schulen wieder geöffnet wurden. Jedoch soll die Pandemie noch nicht vorbei sein, haben doch zahlreiche Wissenschaftsteams davor gewarnt, dass in naher Zukunft eine zweite Welle vorraussichtlich auftreten werde – eine Warnung, die sich zu bewahrheiten scheint, insofern die Zahl der berichteten Corona-Infektionen erneut zu steigern beginnt, insbesondere in Ländern, in denen die vorherige Infektionsrate hoch war. Ein solches Beispiel ist Deutschland. Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen wird in Schulen und zu einem gewissen Grad in Hochschulen verschiedener Bundesländer die Maskenpflicht eingeführt werden, zunächst bis zum 31. August 2020.
Allerdings gibt es eine Kontroverse hinsichtlich der Wirksamkeit von Masken bzw. darüber, ob man sie immer tragen sollte, wenn man das Haus verlässt. In diesem Artikel werden die zwei Standpunkte zur Effektivität von Masken und der daraus resultierenden Kontroverse erörtert.
Maskenpflicht an Schulen und Hochschulen
Gemäß den Vereinbarungen zwischen den sechszehn deutschen Bundesländern haben Schulen damit begonnen, nach den Sommerferien zu öffnen und Schüler wieder willkommen zu heißen. Es geht darum, so weit wie möglich eine “Generationskatastrophe” zu verhindern, das heißt den Verlust einer ganzen Generation von Kindern, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen, die wegen der Corona-Restriktionen bzw. der mangelnden physischen Präsenz in der entsprechenden Bildungseinrichtung eine unvollständige Ausbildung haben werden. Als Bestandteil der infolge der Pandemie ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere jetzt, da neue Fälle angeblich im Aufstieg begriffen sind, müssen Schüler neben einer Reihe von anderen Vorsichtsmaßnahmen wie häufigem Händewaschen Masken in Bereichen wie den Gängen und falls nötig auch in den Klassenräumen tragen. Jedes Bundesland setzt diese Regel in unterschiedlichem Maß um, sofern sie nicht bereits umgesetzt worden ist. In Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel müssen Schüler Masken auf den Fluren der Bildungseinrichtungen tragen. Berlin plant hingegen, dass Schüler und Kinder in sämtlichen Bereichen außer Spielplätzen und Unterrichtsrräumen Masken tragen müssen, wobei die Regeln falls nötig auch auf die Klassenräume ausgedehnt werden können.
Ebenso führen Universitäten und Hochschulen die Maskenpflicht ein, besonders dort, wo das Einhalten des Mindestabstands von 1, 5 Metern nicht möglich ist, wie in Laboren, in der Bibliothek, auf den Fluren oder in Prüfungsräumen. Wie in jeder Schule bzw. in jedem Bundesland setzen die Hochschulen die Regelung in unterschiedlichem Maße um, mit der Option, den Umfang der umgesetzten Regeln zu modifizieren. In der Universität Mannheim müssen Masken in den Gängen, auf den Treppen, in den Waschräumen und Kochnischen vom Personal und von den Studierenden getragen werden. Das Tragen von Masken als Mittel zur Verhinderung von Infektionen gilt auch beim Ablegen von Prüfungen, insbesondere Eignungsprüfungen. Um die Einhaltung der Regel bzw. die jeweils gewählte Form zu unterstützen, werden an das Hochschulpersonal medizinische Masken verteilt, während Studierende ihre eigenen Masken beschaffen und bei sich haben müssen, wenn sie das Gebäude betreten bzw. sich in gewissen Bereichen dort aufhalten. Zu den zulässigen Arten von Schutzmasken gehören die medizinischen Standardmasken, N95-Masken sowie um Mund und Nase gebundene Schals. Informationen zu den Bereichen, in denen Masken je Bundesland und Hochschule getragen werden sollten, finden sich auf den Webseiten des jeweiligen Landes bzw. der jeweiligen Hochschule. Ebenso befinden sich die hochschulbezogenen Bestimmungen grundsätzlich auf verschiedenen wichtigen Webseiten wie der aktualisierten Webseite des Gesundheitsministeriums.
Die Idee hinter der Maskenpflicht
Es gibt mehrere Gründe für die Einführung der Maskenpflicht als Vorsichtsmaßnahme. Hierzu gehört die Auffassung, dass die Rate der Neuinfektionen steigt. Es ist wegen dieser Auffassung, dass viele Autoritäten die Maskenpflicht für eine geeignete Vorsichtsmaßnahme halten. So hat die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der deutschen Bundesregierung, Ulrike Demmer, erklärt, dass die Maskenpflicht eine sinnvolle Maßnahme sei. Des Weiteren hat Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Bettina Martin erklärt, dass sie die Maskenpflicht an Schulen außerhalb von Klassenräumen durchsetzen werde, um auf der sicheren Seite zu sein. Ebenso hat Bildungsministerin Anja Karliczek zur Maskenpflicht in Schulen nach den Sommerferien Ende August aufgerufen. Als Argument für die Umsetzung der Maßnahme führt sie an, dass das Einhalten eines angemessenes Abstandhaltens innerhalb des begrenzten Raums eine Herausforderung darstellen könne. Auch viele Eltern und Schulleiter sind der Meinung, dass Masken eine notwendige Vorsichtsmaßnahme seien, zumal Studierende und Schüler sich nicht leisten können, noch mehr Schule und Bildung zu verlieren. Hierzu gehört etwa Steffen Kästner, Schulleiter der CJD Jugenddorf-Christophorusschule in Rostock.
Gemäß den Befürwortern der Maskenpflicht tragen diese Formen des persönlichen Schutzes dazu bei, die Zahl der Infizierten zu reduzieren, indem verhindert wird, dass das Virus Gesunde in Situationen infiltriert, wenn sich ein Kranker in ihrer Nähe befindet. Dies gelte sowohl für Situationen, in denen die betroffene Person Symptome zeigt oder nicht.
Ist die Maskenflicht aus wissenschaftlicher sicht wirklich hilfreich?
Auch wenn die Maskenpflicht von vielen als geeignete Vorsichtsmaßnahme angesehen wird, insbesondere im Falle eines Anstiegs neuer Fälle, bleibt die Frage, ob die Masken tatsächlich vor weiteren Infektionen schützen können, bestehen. Mehrere Studien wurden über die Wirksamkeit von Mund-Nasen-Schutz in Form von Masken durchgeführt. Laut einem im Juni 2020 veröffentlichten Diskussionsbeitrag von Iza, dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, haben Masken die angebliche Rate täglicher Infektionen nach Einführung der Maskenpflicht um ungefähr 40% gesenkt. Das Institut untersuchte unterschiedliche Regionen Deutschlands in der Zeit, als das Tragen von Masken verpflichtend wurde. Jede der Regionen konnten eine Abnahme an gemeldeten Covid-19-Fällen zwischen 2,3 und 13% innerhalb von zehn Tagen nach Einführung der Maskenpflicht verzeichnen. Auch andere Forschungsbeiträge legen nahe, dass Masken zu einer Senkung der Zahl der durch das neuartige Coronavirus Infizierten beitragen kann. Hierzu zählen die Forschungsbefunde von Benjamin W. Abbott, Mitchell Greenhalgh, S. Isaac St. Clair und Jonas Bush der Brigham Young University (2020), denengemäß das Tragen einer Maske das Übertragen von Covid-19 sowohl für Angehörige der Gesundheitsberufe als auch für die breite Öffentlichkeit reduziert. Dieser Befund basiert auf mehrfachen kontrollierten Experimenten und Feldbeobachtungen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Forschungsarbeit von C. Raina MacIntyrea und Abrar Ahmad Chughtai (2020). Letzere stammt aus dem International Journal of Nursing Studies und gelangt zu dem Ergebnis, dass der gemeinschaftliche Gebrauch von Masken hilfreich sein könnte.
Auch wenn es jedoch eine Reihe von Forschungsarbeiten gibt, die nahelegen, dass die Maskenpflicht für die Bevölkerung, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr, Geschäften, Schulen und Hochschulen, nützlich sein könne, gibt es auch einige Arbeiten, die die Wirksamkeit von Masken in diesem Kontext in Frage stellen.
Ein Beispiel hierfür ist die Studie von Elisheva Rosner des Morgan Stanley Children's Hospital of New York-Presbyterian, USA (2020). In dieser Erhebung wurden 343 Beschäftigte im Gesundheitswesen, die an vorderster Front arbeiten, darum gebeten, jegliche Beeinträchtigungen beim Gebrauch der persönlichen Schutzausrüstung in ihrer Arbeit während der Pandemie zu beschreiben. Den Ergebnissen der Studie zufolge kann die dauerhafte Nutzung von Mitteln wie N95-Masken und chirurgischen Masken zu gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Hautreizung und/oder Hautschädigung, Ausschlag, Akne sowie zu Kognitionsbeeinträchtigungen aufgrund von Atmungsproblemen führen. Einige der in der Arbeit Befragten berichteten vom Verschwinden dieser medizinischen Probleme beim Entfernen der Maske. Andere wiederum erforderten medizinische Eingriffe. Auch Dr. Denis G. Rancourt kommt in seiner Arbeit zu dem Ergebnis, dass Masken bei der Prävention weiterer Infektionen des Coronavirus voraussichtlich nicht effizient sind. Er hat eine umfassende Untersuchung wissenschaftlicher Arbeiten vorgenommen, die ihrerseits die Wirksamkeit von Masken in Bezug auf Viren untersuchten, die SARS-Cov2 ähnlich sind, wie die Grippe und das Rhinovirus (Erkältung). Diese Arbeiten zeigen, dass Masken zwar einen gewissen Grad an Effektivität in puncto Schutz haben können, dieser jedoch Schutz recht minimal sei. Auf ganz ähnliche Weise lautet das Ergebnis einer vom Institute for Evidence-Based Healthcare der Bond University in Australien durchgeführten Studie, wonach es nicht genügend Daten gebe, um alle Nebenwirkungen zu quantifizieren, die sowohl die Annehmbarkeit, Wirksamkeit als auch das Haftvermögen von Masken vermindern könnten. Aufgrunddessen müssen weitere Studien vorgenommen werden, die den Schaden und die Nachteile derartiger Formen des persönlichen Schutzes feststellen. Neben den vorgenannten Forschungsarbeiten gibt es weitere Belege dafür, dass Schutzmasken, insbesondere N95-Masken, Atmungsprobleme hervorrufen können. So haben John Xu und Friedrich Prinz (2020) festgestellt, dass N95-Masken, obgleich imstande, bis zu 95% der in der Luft zu findenden und durch den Körper etwa durch Atmen ausgestoßenen Erreger zu filtern, ebenfalls die Sauerstoffaufnahme zwischen 5% und 20% verringern können. Gemäß einer Forschungsarbeit von Baskaran Chandrasekaran und Shifra Fernandes (2020) können Masken die angemessene Leistungsfähigkeit des Körpers bei Bewegung wegen der verminderten Sauerstoffaufnahme und der vermehrten Lufteinschlüsse sowie eines Anstiegs der Menge an eingeatmetem Kohlendioxid beeinträchtigen. Eine weitere Forschungsarbeit, die nahelegt, dass trotz eines gewissen Schutzes der Effizienzgrad von Masken nicht so vollständig sei wie bei einem absoluten Schutz vor dem Coronavirus, ist die Arbeit von Derek K Chu, Elie A. Akl, Stephanie Duda, Karla Solo, Sally Yaacoub und Holger J. Schünemann (2020). Sie kommen zu dem Schluss, dass Masken eine gewisse Form des Schutzes bieten können, insbesondere wenn man sie mit anderen Sicherheitsverfahren kombiniere, doch ihr Effizienzgrad nicht sehr hoch sei. Um ordnungsgemäß festzustellen, ob Masken und andere Formen des persönlichen Schutzes eine effektive Abwehr gegen Infektionen bieten können, müssten weitere Studien und Forschungsarbeiten mit anderen Methoden durchgeführt werden, so das Ergebnis der Arbeit.
Vor diesem Hintergrund drängen zahlreiche Forscher auf die Notwendigkeit der Durchführung umfangreicherer Tests mit präziseren Methoden – eine Aufforderung, die weiterhin Gehör findet, insofern neue Forschungsarbeiten zu Mitteln des Schutzes gegen Covid-19 sowie die Wirksamkeit jeder Methode bzw. Methodenkombination durchgeführt werden.
Maskenpflicht – eine hilfreiche oder schädliche Maßnahme?
In vielen Ländern wie Deutschland ist die Maskenpflicht zur Norm geworden. Der Grundgedanke hinter der Einführung der Maskenpflicht besteht darin, dass sie dazu beitrage, einen potenziellen Anstieg der Zahl der Infizierten zu verhindern. Allerdings gibt es eine ganze Reihe an Forschungsarbeiten, die nahelegen, dass die Maskenpflicht tatsächlich nicht so effektiv ist wie gedacht. Zudem sprechen sie dafür, dass ein dauerhaftes Tragen der Masken negative Nebenwirkungen wie Haut- und Atmungsprobleme mit sich bringt und insgesamt zu einer Schwächung des Immunsystems beiträgt. In diesem Fall wäre davon auszugehen, dass die Maskenpflicht zu einer Steigerung der Anzahl an Kranken führt, insofern die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht wird. Aufgrund dieser Überlegung rufen manche mit Nachdruck dazu auf, angemessene Alternativen zu finden. Zu den Beispielen derartiger Alternativen zählt die Herstellung von Masken aus einem Kupfergeflecht sowie die Einbindung eines Mittels zur Erhöhung der Sauerstoffzufuhr durch Modifizierung der N95-Maske.